Beziehungen zwischen der Biosynthese der Phospholipoide, dem Sphingosinabbau und dem SerinstoffwechseL Die Bedeutung des Sphingosinabbaus und des Serinstoffwechsels für die Biosynthese der Basen der Phospholipoide wurde vergleichend untersucht. Als Substrate dienten [l-3H2]DL-e/^Ara-Sphingosin und [3-14C]DLSerin. Sowohl in Langzeitexperimenten (7 Tage)an 14-21 Tage alten Ratten als auch in Kurzzeitexperimenten mit erwachsenen Ratten (3 Std.) fanden wir folgende übereinstimmenden Ergebnisse: Die gesamte Tritiumaktivität von Kephalin und Lecithin war nur im Äthanolamin bzw. im Cholin nachweisbar. Sphingomyelin war mit 3H im Ceramid und im Cholin markiert. 14C-Radioaktivität des Serins wurde, wenn auch in geringen Mengen,zu verschiedenen Anteilen in die Basen und in das Glycerin der Phospholipoide eingebaut. Als wasserlösliche Verbindungen wurden 3H-markiertes Phosphoryläthanolamin und freies Äthanolamin sowie 14C-Serin und 14C-Phosphoryläthanolamin identifiziert. Auch nach Injektion größerer Mengen [3-14C]DLSerin (100 !) wurde wiederum nur wenig 14CAktivität des Serins in die Leberlipoide inkorporiert. Bemerkenswert war die hohe Markierung des Glycerins in Phospholipoiden, Di- und Triglyceriden. Die Hauptmenge der Radioaktivität der Phospholipoide trugen die Basen. Geringe Aktivitäten wurden in der Sphingosinbase der Sphingolipoide Ceramid und Sphingomyelin gefunden.Phosphoryläthanolamin war das Hauptprodukt unter den wasserlöslichen radioaktiven Verbindungen. Auch bei ln-vitro-lnkubationcn mit Rattenlebcrmikrosomen und [3-MC]üL-Scrin wurde Phosphoryläthanolamin in hoher Ausbeute (bis zu 50°0) gebildet.Die Ergebnisse zeigen deutlich, daß die Ausgangsprodukte für die Biosynthese der Basen der Phospholipoide bei gleichzeitigem Angebot von Sphingosin und Serin nahezu ausschließlich aus dem Sphingosinabbau stammen. © 1969, Walter de Gruyter. Alle Rechte vorbehalten.