Einfluß von Aminen auf die Löslichkeit von alkalibehandeltem Kollagen und auf die Eigenschaften der daraus gewonnenen Gelatine. Unlösliches Kollagen aus Stierhaut wurde mit einer Lösung behandelt, die Natriumhydroxyd, Natriumsulfat und ein Amin enthält. Es wurde gefunden, daß die intra- und intermolekularen Quervernetzungen mit Alkali allein nur langsam hydrolysiert werden. Die Reaktion wird jedoch durch den Zusatz eines anderen nucleophilen Reagens, z.B. Monomethylamin oder Dime-thylamin, schon in geringen Konzentrationen beschleunigt. Die Helixstruktur des Kollagens bleibt dabei intakt. Anschließend kann das so vorbehandelte Kollagen mit einem schwach sauren Puffer molekular gelöst werden. Die Lösung enthält vorwiegend Monomere neben einem geringen Anteil von Polymeren. Die monomeren Moleküle bestehen hauptsächlich aus α-Untereinheiten. Das Ergebnis dieses Verfahrens entspricht weitgehend dem Lösungsprozeß, bei dem das Pilzenzym Pronase verwendet wird. © 1969, Walter de Gruyter. Alle Rechte vorbehalten.