In Inkubationsversuchen mit Explantatkulturen von Rättenovarien wurde die Biotransformation von Androstendion und Testosteron untersucht.Gemessen an den Gesamtphenolen sind beide A4-3-Oxo-Steroide in gleichem Umfange aromatisierbar (Aromatisierungsrate: 0,47-0,56% der eingesetzten 14C-Aktivität). Weil aber die Kulturen bei etwa gleicher Östron-Produktion aus Testosteron lOmal so viel an biologisch hoch aktivem Östradiol bilden als aus Androstendion, ist Testosteron die physiologische. Östrogen-Vorstufe des Ovars. Die prozentuale Verteilung der oxydoreduktiv entstandenen Metabolite in der neutralen Fraktion ist substratspezifisch: Verglichen mit Testosteron entsteht aus Androstendion das 8fache an Androstandion und das 3,5fache an Androsteron. Testosteron liefert als Hauptmetabolit (neben Androstendion) 5a-Androstan-3a.l7β-diol und zwar um den Faktor 4 mehr als Androstendion. Der Quotient aus den Produktionsraten für Andro-. steron und Androstandion liegt nach Inkubation mit Androstendion bei 4, nach Inkubation mit Testosteron bei 10. Die mit Testosteron inkubierten Kulturen produzieren relativ mehr Androsteron, weil sie dieses Produkt zum Teil aus der Dehydrierung von. 5α-Androstan-3α.l7β-diol beziehen (17β-Hydroxy-Stoffwechselweg), während die mit Androstendion inkubierten Kulturen Androsteron hauptsächlich aus Androstandion bilden (17-Oxo-Stoffwechselweg).Der Androstendion-Metabolismus des Ovars ist auf die Produktion von Androsteron als Endprodukt eingestellt: Nach längstens 48. ist Gleich- ©1969 gcwichtscinstcllung bei den Androsteronvorstufen rcgistrierbar, während die Konzentration von Androstcron weiterhin ansteigt. Im Verlauf der Inkubation führt der Umsatz von Androstendion zu einer Zunahme der Gesamt- Androgenaktivität des Systems um 20-50%. Bezüglich der Ausstattung des Rattenovars mit Enzymen des oxydoreduktiven Stoffwechsels von A4-3-Oxo-Steroiden werden die Ergebnisse früherer Experimente4 bestätigt.Die chromatographisch isolierten Transformationsprodukte wurden durch umgekehrte Jsotopenverdünnungund mittels Gaschromatographie identifiziert. © 1969, Walter de Gruyter. Alle Rechte vorbehalten.