Ochratoxine sind Metabolite des Sekundärstoffwechsels von verschiedenen Pilzarten der Gattungen Aspergillus und Penicillium, wobei Ochratoxin A (OA) am bedeutensten ist. OA weist nephrotoxische, teratogene, carcinogene und immunsuppressive Eigenschaften auf. Insbesondere in gemäßigten Klimazonen, wie in Kanada, Dänemark, Deutschland, Schweden und dem Vereinigten Königreich kommen OA-Kontaminationen weit verbreitet in Lebens- und Futtermitteln vor. In Deutschland, Schweden und Italien konnte sogar in Muttermilch OA nachgewiesen werden. Beim Menschen ist OA möglicherweise an der Genese der endemischen Balkan-Nephropathie, einer nierenschädigenden Erkrankung, beteiligt. Die mittlere OA-Aufnahme der Bevölkerung in den Staaten der Europäischen Union wird auf 1– ng/kg Körpergewicht und Tag geschätzt. Der Wert liegt weit unter der von der WHO empfohlenen maximal tolerierbaren OA-Aufnahme in Höhe von 16 ng/kg Körpergewicht und Tag.