Unterschiedliche koexistierende Genotypen in der Brustkrebszelllinie MDA-MB-468Different coexisting genotypes in the breast cancer cell line MDA-MB-468

Starke genomische Heterogenität von Tumoren erschwert nicht nur eine Diagnose, sondern könnte auch häufig zum Versagen von Therapien führen. Ziel dieser Studie war es, chromosomale Veränderungen zu untersuchen, die eine solche Heterogenität bewirken. Hierzu wurden Klone der Brustkrebszelllinie MDA-MB-468 isoliert, die sich in der Expression des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors (EGFR, „Epidermal Growth Factor Receptor“) unterscheiden. Genomische Veränderungen dieser Klone wurden über CGH und Mapping-Arrays dargestellt, die Amplifikationen des egfr-Gens mittels Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) und qPCR. Die Klone zeigten direkt nach der Isolierung deutliche Unterschiede im Grad der egfr-Amplifikation. Dabei fanden sich bis zu 60fache Amplifikationen bei den EGFR hoch exprimierenden Klonen und weniger als Verdoppelungen bei schwach exprimierenden Zellen. Diese Unterschiede waren jedoch nach zahlreichen Zellkulturpassagen nicht mehr so deutlich, da die schwach exprimierenden Klone eine neue Amplifikation des egfr-Gens zeigten. Diese Amplifikation war genauso heterogen wie die ursprüngliche. Ein genaueres Verständnis der Prozesse, die hierzu führen, könnte auch die Mechanismen klären, die in vivo eine Rolle spielen und somit nicht nur die Diagnose, sondern auch die Therapie der entsprechenden Tumoren verbessern.