Der Einfluß von zwei oral verabreichten β‐adrenergen Agonisten auf Kurz‐ und Langzeit‐Effekte auf einige Stoffwechselparameter beim Kalb Es wurden frühe und späte Effekte von zwei β‐adrenergen Agonisten untersucht, die während 28 Tagen an Kälber verabreicht wurden. Am Tag “0” stiegen Insulin, Glucose, Lactat und nichtveresterte Fettsäuren, Atemfrequenz, das Atemminutenvolumen, O2‐Verbrauch, CO2‐Produktion, respiratorische Quotient und Herzfrequenz postprandial stärker an, während Wachstumshormon stärker absank als bei den Kontrollen. Glucagon und Parathormon veränderten sich nicht. Am 14. und 28. Tag waren die präprandialen Werte dieser Parameter sowie diejenigen von Thyroxin, Trijodthyronin, Protein, Albumin, α‐Aminosäurenstickstoff, Harnstoff, essentiellen und nicht‐essentiellen Aminosäuren bei An‐ und Abwesenheit der β‐adrenergen Agonisten ähnlich, während der insulinähnliche Wachstumsfaktor I erniedrigt war. Die am Tag “0” festgestellten postprandialen Veränderungen waren am 14. und 28. Tag nach Zufuhr der β‐adrenergen Agonisten reduziert oder fehlten. Nach i.v. Insulin‐Injektion blieben Glucose und Insulin am Tag “0” bei den mit β‐adrenergen Agonisten behandelten Tieren im Vergleich zu den Kontrollen erhöht und Wachstumshormon erniedrigt, während sie sich am 14. und 28. Tag wie die Kontrollen verhielten. Am 23. Tag stieg das Wachstumshormon nach Injektion von Wachstumshormon‐Freisetzungsfaktor in der An‐und Abwesenheit der β‐adrenergen Agonisten ähnlich an wie bei den Kontrollen. Die Herzfrequenz stieg nach i. v. Infusion von Isoproterenol am 29. Tag bei den Kontrollen deutlich an, kaum jedoch bei den Tieren die zuvor β‐adrenerge Agonisten erhielten. Der am Tag “0” beobachtete Muskeltremor wurde nach 14 Tagen nicht mehr festgestellt, die Aktivität der Lactatdehydrogenase in Biopsien des m. semitendinosus war aber am 29. Tag erhöht, was auf erhöhte glycogenolytische Aktivität hinweist. Zusammenfassend wurden stark unterschiedliche frühe und späte Reaktionen auf β‐adrenerge Agonisten gefunden. Bei chronischer Verabreichung wurden nur schwache metabolische, endokrine, cardiale, respiratorische Veränderungen und Muskelaktivitäten festgestellt, was für Entwicklung von Tachyphylaxie spricht. 1990 Blackwell Verlag GmbH